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Bühnenbildentwurf
"Der Besuch der alten Dame"
von Friedrich Dürrenmatt

am Theater Wuppertal

Aliki Anagnostakis


Betreuende Professor:innen
Jörg Kiefel und
Carmen Muñoz de Frank

Ich habe mich bei meiner Bachelorarbeit für das Drama „Der Besuch der alten Dame“ entschieden, weil mich der gesellschaftskritische Aspekt darin interessiert. 
In dem Drama werden die Güllener Bürger:innen von Claire, der Machthaberin, zu einem Mord gedrängt. Sie verspricht ihnen dafür eine  Rückkehr zum Wohlstand. Den Güllener:innen bleibt nichts übrig, als sich diesen Machtverhältnissen zu strecken, da sie sich in einer Krisensituation befinden. 
Als Fokus meines Konzepts und Entwurfs habe ich diese Machtverhältnisse gewählt.
Eine wichtige Inspiration waren utopische Bauwerke und Herrschaftsarchitekturen. Durch kugelförmige Gebäudeentwürfe entstand eine Faszination für die Kugel, welche symbolisch für Vollständigkeit, Überwindung von Raum und Zeit, Vollkommenheit, Stärke, Macht und Herrschaft steht. 
In meinem Konzept hat sich Claire mithilfe ihrer Macht ein kugelförmiges Schutzschild aufgebaut. Dieser Schutzschild verleiht ihr totale Immunität. Claire und ihr Schutzschild sind das Zentrum aller Handlungen und sie kann diese unaufhaltsam zu ihrem Wohl beeinflussen. Sie ist allgegenwärtig und observiert jede Bewegung. Ihre perfekte Machtdemonstration hat außerdem eine hypnotisierende Wirkung auf die Güllener:innen.

Die Kugel ist transparent und hat einen Durchmesser von 5 Metern. Sie hängt mittig über der Bühne und kann ja nach Situation auf- und absinken. Da sich die Spieler unten verrenken müssen, um Claire anzuschauen, ist die Kommunikation erschwert. Dies verdeutlicht die Hierarchie. Wenn Claire spricht, wird ihre Stimme jedoch verstärkt, um die Vergrößerung ihrer Person zu verdeutlichen. Eine weiße, konzentrisch um die Kugel angeordnete Wand bildet den Umraum. Sie dient als Leinwand, da die Kugel wie eine Kristallkugel funktioniert und mithilfe von Projektionen Verborgenes, Erinnerungen, die Zukunft und Emotionen sichtbar machen kann. Es gibt insgesamt drei Varianten, wie die Projektionen im Bühnenbild funktionieren. Für Handlungen, in denen Claire im Hintergrund agiert, wurde die Kugel bewusst in der Projektion geschwärzt. Das Gezeigte prallt also an ihrem Schutzschild ab. Umgekehrt gibt es Projektionen, die lediglich in der Kugel stattfinden und den Umraum ignorieren. Zuletzt gibt es die Variante, auf den kompletten Bühnenraum zu projizieren.Außerdem gibt es einen ebenfalls konzentrisch verlaufenden, transluzenten Vorhang, welcher zum 2. Akt abgesenkt wird und bis kurz vor Ende des Stückes bleibt. Der Vorhang verbildlicht den Deckmantel der Gerechtigkeit, hinter dem die Güllener sich verstecken.Durch die extreme Breite und Höhe der Bühne des Wuppertaler Theaters , konnte ich mein Bühnenbild entsprechend größer proportionieren und meinen Entwurf noch stärker betonen. Für 2 Szenen habe ich eigene Soundscapes erstellt, die primär auf einer Aufnahme von Glocken basieren, die runtergepitcht wurden, da die Feuerwehrglocke ein wiederkehrendes Element des Dramas ist. 

Konzept

Entwurf

Start

Die Handlung im Modell

Der Beginn

S.13-21, 1. Akt

 

Die Güllener stecken mitten in den Vorbereitungen für Claires Ankunft

Die Ankunft

S.21-32, 1. Akt

 

Claire erscheint früher als erwartet,

die Vorbereitungen sind noch nicht fertig

Im Wirtshaus

S.33-25, 1. Akt

 

Der Bürgermeister, Lehrer und Pfarrer stoßen siegesgewiss auf die erhoffte Geldspende an

Im Wald

S.35-40, 1. Akt

 

Alfred und Claire unterhalten sich über ihre gemeinsame Vergangenheit. Alfred bestreitet seine Schuld.

Das Angebot 

S.40-50, 1. Akt

​

Der Prozess wird geschildert und Claire bietet den Güllenern 1 Milliarde für Alfreds Tod.

mit Ton abspielen

Alfreds Warenladen

S.50-61, 2. Akt

 

Alfred bemerkt die ersten Veränderungen und sein Vertrauen schwindet

Die Jagd

S.73-77, 2. Akt

​

Alfred sucht Hilfe beim Pfarrer. Die Güllener beginnen die Jagd auf ihn und es fallen Schüsse, die Alfred jedoch verfehlen.

mit Ton abspielen

Der Fluchtversuch

S.80-85, 2. Akt

​

Alfred versucht mit dem Zug zu flüchten, die Güllener halten ihn auf.

Das Gespräch

S.99-103, 2. Akt

 

Der Lehrern warnt Alfred und merkt, dass er selbst auch zum Mörder wird.

Die Autofahrt

S.109-112, 3. Akt

​

Alfred verbringt die letzte gemeinsame Zeit mit seiner Familie auf einer Autofahrt durch Güllen.

Im Wald

S.112-118, 3. Akt

​

Alfred und Claire schwelgen in Erinnerungen und er bekennt seine Schuld.

Die Abstimmung

S.119-127, 3. Akt

 

Die Güllener stimmen darüber ab, ob sie Claires Angebot annehmen sollen.

Der Mord

S.127-129, 3. Akt

​

Die Güllener bilden einen Kreis um Alfred. Als der Kreis sich öffnet ist Alfred tot.

Das Ende

S.129-134, 3. Akt

 

Claire und ihre Gefolgschaft reist mit Alfreds Sarg ab. Güllen erstrahlt nun in neuem Glanz.

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